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Fachkunde-Modul
„EMF (Hochfrequenzgeräte)
in der Kosmetik“ (40 LE)

Rahmenlehrplan Fachkunde-Modul „EMF (Hochfrequenzgeräte) in der Kosmetik“ (40 LE)

InhaltErläuterungTaxonomie der Prüfung
Physikalische Grundlagen hochfrequenter elektromagnetischer Felder
4 LE (e-learning-geeignet)
  • Elektromagnetisches Spektrum, Definition „hochfrequente Felder“; Abgrenzung zu niederfrequenten Feldern und optischer Strahlung

  • Grundkenntnis zentraler Parameter (z. B. Frequenz, Modulation, Expositionsdauer, Impulsdauer)

Die Teilnehmer*innen verstehen, dass hochfrequente Felder ein bestimmter Ausschnitt aus dem elektromagnetischen Spektrum sind und dass sie sich von optischer Strahlung sowie niederfrequenten Feldern unterschieden.
Die Teilnehmer*innen können den Frequenzbereich hochfrequenter Felder benennen und kennen die wesentlichen Eigenschaften.
Die Teilnehmer*innen kennen die für die Anwendung hochfrequenter Felder am Menschen wichtigsten physikalischen Parameter.
Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder im Gewebe
4 LE (e-learning-geeignet)
  • Betroffene Organe: Haut, Bindegewebe, Fettgewebe, Augen usw.

  • Eigenschaften der menschlichen Haut und des darunter liegenden Gewebes, Energieabsorption, Erwärmung

  • Eindringtiefen der EMF mit unterschiedlichen Frequenzen

  • Thermische Wirkungen/Wirkschwellen abhängig von Parametern. Konsequenzen und Risiken für die Gesundheit

  • Typischerweise für verschiedene Anwendungen eingesetzte EMF-Parameter (z. B. Frequenzen, Intensitäten)

Die Teilnehmer*innen kennen den anatomischen Aufbau der Haut und des unmittelbar darunter liegenden Gewebes. Sie können die wesentlichen Bereiche der Haut und der darunter liegenden Gewebe benennen.
Die Teilnehmer*innen wissen, welche Wellenlängen welche Strukturen in der Haut und darunter erreichen.
Die Teilnehmer*innen verstehen, wie elektromagnetische Felder im Gewebe wirken. Sie können die Wirkungen an der Haut benennen und erläutern.
Grundlagen der Technik, Überblick über verschiedene Anlagentypen und deren Einsatzmöglichkeiten, auch Kombinations-Anlagen
4 LE
  • Medizinische und kosmetische Anlagen

  • Technische Eigenschaften der Anlagen

  • Anlagentypen: monopolar, unipolar, bipolar, tripolar, multipolar

  • Kombinationsanlagen z. B. mit optischer Strahlung oder Ultraschall

  • Kenntnis der Funktion und der relevanten Parameter eines verwendeten Anlagentyps, z. B. Frequenz, Pulsung

  • Einstellungsmöglichkeiten

  • Erkennen von Fehlfunktionen

  • Sichere Handhabung der Anlagen

  • Gebrauchsanweisung

  • Wartung

  • Praktische Vorführung und Übung zu Anlageneinstellungen, beispielhaft an einigen repräsentativen Anlagen.
    Anmerkung:
    Ersetzt nicht die anlagenspezifische Schulung durch den Hersteller.

Die Teilnehmer*innen haben einen allgemeinen Überblick über auf dem Markt angebotene Anlagentypen gewonnen und wissen, welche Anlagentypen für die Anwendung geeignet sind. Sie können Wirkungen und Risiken einschätzen.
Risiken und Nebenwirkungen, Kontraindikationen
5 LE
  • Mögliche vorübergehende und bleibende Nebenwirkungen (z. B. Rötungen, Schwellungen, Krustenbildung, Entzündung, Verbrennungen, Narbenbildung)

  • Welche Ursachen kommen in Frage (falsche Einstellungen, ungeeignetes Gerät für die erwünschte Wirkung, Anwendung auf ungeeignete Körperpartien, Anwendung trotz vorliegender Kontraindikationen, mangelnde Information der Kund*innen)

  • Ungeeignete Körperpartien, z. B. über größeren Blutgefäßen, Narben, Hautanomalien, Brustwarzen, Augen

  • Kontraindikation bei Träger*innen aktiver Implantate oder Metallimplantaten

  • Kontraindikation bei beschädigter Haut (Hauterkrankungen, Entzündungen, offene Wunden)

  • Konditionen, die die Schmerz- und Wärmeempfindlichkeit herabsetzen (Erkrankungen, Narbengewebe)

  • Einnahme von Medikamenten, Drogen, Alkohol usw.

  • Schwangerschaft und Stillzeit

  • Kenntnisse darüber, wie das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen und Schäden minimiert werden kann. (Themen z. B. Pretest in ausreichendem zeitlichem Abstand zur eigentlichen Anwendung)

  • Geeignete Methoden zur Kühlung der Hautoberfläche (z. B. Eiswürfel, Kontaktkühlung, Spray-Kühlung, Kaltluft, Kühlgel)

  • Erforderliche Nachbehandlung, begründete Verhaltensempfehlungen für Kund*innen

Die Teilnehmer*innen kennen die möglichen mit der Anwendung verbundenen Risiken und können sie benennen.
Die Teilnehmer*innen kennen die wichtigsten Ursachen für Schäden und unerwünschte Nebenwirkungen.
Die Teilnehmer*innen kennen die häufigsten Bedien- und Anwendungsfehler.
Die Teilnehmer*innen wissen, welche Körperpartien für eine Anwendung nicht geeignet sind und können diese benennen.
Die Teilnehmer*innen wissen, unter welchen Umständen eine Anwendung nicht durchgeführt werden darf (Kontraindikationen). Sie können die relevanten Kontraindikationen benennen.
Die Teilnehmer*innen wissen, bei welchen Konditionen mit einer Herabsetzung des Schmerz- und Wärmeempfindens gerechnet werden muss.
Die Teilnehmer*innen wissen, wie das Risiko für unerwünschte Risiken und Schäden minimiert werden kann und können die entsprechenden Maßnahmen benennen.
Die Teilnehmer*innen kennen die geeigneten Möglichkeiten zur Kühlung der Haut und wissen, welche geeignet ist.
Die Teilnehmer*innen wissen, wie die Nachsorge nach einer Anwendung durchzuführen ist, was zu tun ist (z. B. Eincremen) und können die Kund*innen entsprechend beraten.
Anwendung: Behandlung der Körperoberfläche
5 LE
  • Geeignete/ungeeignete Anlagen, adäquate Einstellungen

  • Welche Anlagen, welche Frequenzen und Pulsungen werden für welche Anwendungen eingesetzt?

  • Wirkungsweisen zur Behandlung der Haut und des Fett- und Bindegewebes unter der Haut

  • Abgrenzung gegenüber Anwendungen, die unter Arztvorbehalt stehen, z. B. thermische Lipolyse

  • Erstellung individueller Behandlungplan

  • Behandlungstechniken

Die Teilnehmer*innen wissen, welche Anlagen sie wie verwenden können, und können die richtigen Einstellungen eigenständig vornehmen.
Die Teilnehmer*innen kennen die Wirkungsweise der Anlagen und können diese beschreiben.
Die Teilnehmer*innen kennen den Begriff Lipolyse, wissen, dass diese unter Arztvorbehalt steht, und wissen, welche Anlagen und Einstellungen sie demzufolge nicht verwenden dürfen.
Die Teilnehmer*innen können eigenständig einen Behandlungsplan erstellen.
Rechtliche Grundlagen
2 LE (e-learning-geeignet)
  • Überblick über für Betreiber*innen und Anwender*innen wesentliche Anforderungen:

  • der NiSV

  • sowie, soweit vorhanden, anlagenspezifischer Normen nebst Beiblatt.

  • Kursorischer Überblick über:

  • die EU-Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation – MDR, Verordnung (EU) 2017/745) unter Beachtung von Anlage XVI dieser Verordnung,

  • nationale Vorschriften über Medizinprodukte.

Die Teilnehmer*innen haben einen Überblick über die NiSV und kennen insbesondere die §§ 3 und 6 NiSV.
Die Teilnehmer*innen wissen, welche Anlagengruppen ohne medizinische Zweckbestimmung in der MDR geregelt werden.
Den Teilnehmer*innen ist bewusst, dass es anlagenspezifische Normen gibt. Sie haben einen Überblick, welche für die sichere Anwendung von Hochfrequenzanlagen herangezogen werden können.
Den Teilnehmer*innen ist bekannt, dass es weitere gesetzliche Regelungen gibt, die für sie relevant sein könnten. Sie kennen die Namen der wesentlichen Gesetze und Verordnungen.
Anforderungen an den Betrieb nach NiSV
2 LE (e-learning-geeignet)
  • Kenntnis der allgemeinen Anforderungen an den Betrieb gemäß § 3 NiSV (u. a.: ordnungsgemäße Installation, Einweisung, Prüfung auf Funktionsfähigkeit und Eignung, Instandhaltung)

  • Anzeige des Betriebs

Die Teilnehmer*innen kennen die Anforderungen an den Betrieb, die sich aus der NiSV ergeben.
Schutzbestimmungen und Maßnahmen – Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
2 LE (e-learning-geeignet)
  • Technische Maßnahmen

  • Organisatorische Maßnahmen

  • Eigenschutz – Schutz der behandelten Person

  • Arbeitsschutzbestimmungen des Arbeitsschutzgesetzes bzw. der EMFV und der Technischen Regeln TREMF

Dokumentation nach NiSV
2 LE (e-learning-geeignet)
  • Kenntnis der Dokumentationspflichten nach § 3 Absatz 2 NiSV (Identifikation der Anlage, Installation, Einweisung, Kontrollen und Wartung, Instandhaltungsmaßnahmen, Funktionsstörung, gegebenenfalls Art und Folgen einer Funktionsstörung oder eines Bedienfehlers, Beratung und Aufklärung)

  • Beispieldokumentation, Nachvollziehbarkeit für Behörden

Die Teilnehmer*innen wissen, was dokumentiert werden muss und können dies in nachvollziehbarer Form tun.
Kund*innenberatung und Aufklärung
2 LE
  • Vorgespräch: Information über die Anwendung, Erfragen möglicher Kontraindikationen, Erläuterung über zu erwartende Wirkungen und Nebenwirkungen, Beantwortung von Kund*innenfragen

  • Nachsorge, Verhaltensempfehlungen


Sollte im Kurs durch Übungen ergänzt und praxisnah gestaltet werden.
Die Teilnehmer*innen können die Kund*innen verständlich über die Anwendung inkl. möglicher Nebenwirkungen informieren und Fragen der Kund*innen beantworten.
Selbständige Durchführung von unterschiedlichen Anwendungen unter fachärztlicher Aufsicht
6 LE
Praktische Übungen im Kurs.
Handhabung verschiedener Anlagentypen.
Eigenverantwortlich, unter der Aufsicht von approbierten Ärztinnen und Ärzten mit entsprechender ärztlicher Weiterbildung oder Fortbildung, durchgeführte Anwendungen.
  • Kund*innenberatung und Aufklärung

  • Begutachtung der Haut und des zu behandelnden Areals

  • Erkennung möglicher Risiken und deren Vermeidung

  • Auswahl der passenden Parameter

  • Behandlungstechniken

Prüfung
2 LE (Prüfungsdauer)

(*2) LE – Lerneinheit.
(*3) Die praktischen Übungen enthalten die Übungen und das (selbständige) Praktikum nach Anlage 3 Teil B Nummer 7 und 8 NiSV

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