Rahmenlehrplan //
Fachkunde-Modul
„EMF (Niederfrequenz-,
Gleichstrom- oder
Magnetfeldgeräte)
zur Stimulation“
(24 LE)

Rahmenlehrplan Fachkunde-Modul „EMF (Niederfrequenz-, Gleichstrom- oder Magnetfeldgeräte) zur Stimulation“ (24 LE)

InhaltErläuterungTaxonomie der Prüfung
Physikalische Grundlagen elektrischer Ströme bzw. Felder und Magnetfelder
2 LE (e-learning-geeignet)
  • Elektromagnetisches Spektrum, Definition „Niederfrequenz“; Abgrenzung zu hochfrequenten Feldern

  • Definition und Abgrenzung Gleichstrom vs. Wechselstrom, Gleichfelder und Wechselfelder

  • Grundkenntnis zentraler Parameter (z. B. Frequenz, elektrische und magnetische Feldstärke, Flussdichte, Strom, Spannung)

Die Teilnehmer*innen verstehen, dass niederfrequente Felder ein bestimmter Ausschnitt aus dem elektromagnetischen Spektrum sind und dass sie sich von hochfrequenten Feldern unterscheiden.
Die Teilnehmer*innen können den Frequenzbereich niederfrequenter Felder benennen und kennen die wesentlichen Eigenschaften von niederfrequenten elektrischen Strömen und Magnetfeldern.
Die Teilnehmer*innen kennen die für die Anwendung von elektrischen Strömen und Magnetfeldern am Menschen wichtigsten physikalischen Parameter.
Wirkung niederfrequenter elektrischer Ströme und Felder sowie Magnetfelder im Gewebe
3 LE (e-learning-geeignet)
  • Betroffene Organe: Zentrales und peripheres Nervensystem, Muskeln

  • Eigenschaften der menschlichen Nervenzellen und Muskelzellen

  • Physiologie der Muskelaktivität

  • Reizschwellen, Reizdauer

  • Typischerweise für verschiedene Anwendungen eingesetzte physikalische Parameter

Die Teilnehmer*innen kennen den physiologischen und anatomischen Aufbau des Nervensystems und des Bewegungsapparats. Sie können die wesentlichen Strukturen und Funktionen von Nerven und Muskeln benennen.
Die Teilnehmer*innen verstehen, wie Ströme und niederfrequente Felder im Körper wirken. Sie können die Wirkungen an Nerven und Muskeln benennen (Nervenreizung, darauf folgende Muskelreizung, Muskelkontraktion).
Die Teilnehmer*innen wissen, welche Reizmuster typischerweise für welche Anwendungen genutzt werden und können dies begründen.
Grundlagen der Technik, Überblick über verschiedene Anlagentypen und deren Einsatzmöglichkeiten
2 LE
  • Technische Eigenschaften der Anlagentypen

  • Anlagentypen: TENS, EMS, Magnetfeldanlagen (z. B. Matten, Spulen, PEMF)

  • Kenntnis der Funktion und der relevanten Parameter einer verwendeten Anlage, z. B. Frequenz, Stromstärke, elektrische und magnetische Feldstärke, Flussdichte, Pulsung

  • Einstellungsmöglichkeiten

  • Erkennen von Fehlfunktionen

  • Sichere Handhabung der Anlagen

  • Gebrauchsanweisung

  • Wartung

  • Praktische Vorführung und Übung zu Anlageneinstellungen, beispielhaft an einigen repräsentativen Anlagen.
    Anmerkung:
    Ersetzt nicht die anlagenspezifische Schulung durch den Hersteller.

Die Teilnehmer*innen haben einen allgemeinen Überblick über auf dem Markt angebotene Anlagentypen gewonnen und wissen, welche Anlagen für welche Anwendung geeignet sind. Sie können Wirkungen und Risiken einschätzen
Risiken und Nebenwirkungen, Kontraindikationen
3 LE
  • Mögliche vorübergehende und bleibende Nebenwirkungen (z. B. Rötungen unter den Elektroden, Schmerzen, Muskelkater, Nerven- und Muskelschädigung, Belastung der Nieren)

  • Welche Ursachen kommen in Frage (falsche Einstellungen, ungeeignetes Gerät, Anwendung auf ungeeignete Körperpartien, unzureichender Fitnessstatus der Kund*innen, zu häufige Anwendung, Anwendung trotz vorliegender Kontraindikationen, mangelnde Information der Kund*innen)

  • Kontraindikation bei Trägern aktiver Implantate

  • Vermeidung einer versehentlichen Reizung des zentralen Nervensystems durch ungeeignete Positionierung der Elektroden (Kopf, Nacken)

  • Schwangerschaft und Stillzeit

  • Kenntnisse darüber, wie das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen und Schäden minimiert werden kann

  • Erforderliche Nachbehandlung, begründete Verhaltensempfehlungen für Kund*innen

Die Teilnehmer*innen kennen die möglichen mit der Anwendung verbundenen Risiken und können sie benennen.
Die Teilnehmer*innen kennen die wichtigsten Ursachen für Schäden und unerwünschte Nebenwirkungen.
Die Teilnehmer*innen kennen die häufigsten Bedien- und Anwendungsfehler.
Die Teilnehmer*innen wissen, welche Körperpartien für eine Anwendung nicht geeignet sind.
Die Teilnehmer*innen wissen, unter welchen Umständen eine Anwendung nicht durchgeführt werden darf (Kontraindikationen). Sie können die relevanten Gegenanzeigen benennen.
Die Teilnehmer*innen wissen, wie das Risiko für unerwünschte Risiken und Schäden minimiert werden kann und können die entsprechenden Maßnahmen benennen.
Die Teilnehmer*innen wissen, wie die Nachsorge nach einer Anwendung durchzuführen ist, was zu tun ist (z. B. Entspannung, Massage) und können die Kund*innen entsprechend beraten.
Anwendung: Muskeltraining (EMS)
2 LE
  • Geeignete/ungeeignete Anlagen, adäquate Einstellungen

  • Welche Anlagen, welche Frequenzen und Pulsungen werden für welche Anwendungen eingesetzt?

  • Wirkungsweisen zum Muskeltraining (Muskelkontraktionen, schnelle und langsame Muskelfasern, Metabolismus, Muskelaufbau vs. Schädigung)

  • Erstellung individueller Trainingsplan

Die Teilnehmer*innen wissen, wie sich die Muskelreizung auf die Muskulatur auswirkt, wie die jeweils erwünschten Ziele zu erreichen sind, und können dies beschreiben. Sie können die notwendigen Einstellungen selbstständig vornehmen.
Die Teilnehmer*innen können eigenständig einen Trainingsplan erstellen.
Anwendung: Nervenstimulation (TENS)
1 LE (e-learning-geeignet)
  • Geeignete/ungeeignete Anlagen, adäquate Einstellungen

  • Welche Anlagen, welche Frequenzen und Pulsungen werden für welche Anwendungen eingesetzt?

  • Wirkungsweisen zur Entspannung, Massage

  • Erstellung individueller Behandlungsplan

Die Teilnehmer*innen können eigenständig einen Behandlungsplan erstellen.
Anwendung: Magnetfeldstimulation
1 LE (e-learning-geeignet)
  • Überblick über für Betreiber*innen und Anwender*innen wesentliche Anforderungen

  • der NiSV,

  • sowie, soweit vorhanden, anlagenspezifischer Normen.

  • Kurzer Hinweis auf

  • die EU-Medizinprodukteverordnung (Medical Device Regulation – MDR, Verordnung (EU) 2017/745),

  • nationale Vorschriften über Medizinprodukte.

Die Teilnehmer*innen haben einen Überblick über die NiSV und kennen insbesondere die §§ 3 und 7, 8 NiSV.
Den Teilnehmer*innen ist bewusst, dass es anlagenspezifische Normen gibt. Sie haben einen Überblick, welche für die sichere Anwendung von Niederfrequenzanlagen, Gleichstromanlagen und Magnetfeldanlagen herangezogen werden können.
Den Teilnehmer*innen ist bekannt, dass es weitere gesetzliche Regelungen gibt, die für sie relevant sein könnten. Sie kennen die Namen der wesentlichen Gesetze und Verordnungen.
Anforderungen an den Betrieb nach NiSV
1 LE (e-learning-geeignet)
  • Kenntnis der allgemeinen Anforderungen an den Betrieb gemäß § 3 NiSV (u. a.: ordnungsgemäße Installation, Einweisung, Prüfung auf Funktionsfähigkeit und Eignung, Instandhaltung)

  • Anzeige des Betriebs

Die Teilnehmer*innen kennen die Anforderungen an den Betrieb, die sich aus der NiSV ergeben.
Dokumentation nach NiSV
1 LE (e-learning-geeignet)
  • Kenntnis der Dokumentationspflichten nach § 3 Absatz 2 NiSV (Identifikation der Anlage, Installation, Einweisung, Kontrollen und Wartung, Instandhaltungsmaßnahmen, Funktionsstörung, gegebenenfalls Art und Folgen einer Funktionsstörung oder eines Bedienfehlers, Beratung und Aufklärung)

  • Beispieldokumentation, Nachvollziehbarkeit für Behörden

Die Teilnehmer*innen wissen, was dokumentiert werden muss.
Kund*innenberatung und Aufklärung
1 LE
  • Vorgespräch: Information über die Anwendung, Erfragen möglicher Kontraindikationen, Erläuterung über zu erwartende Wirkungen und Nebenwirkungen, Beantwortung von Kund*innenfragen

  • Nachsorge, Verhaltensempfehlungen

  • Sollte praxisnah gestaltet werden.

Die Teilnehmer*innen können die Kund*innen über die Anwendung inkl. möglicher Nebenwirkungen informieren.
Selbständige Durchführung von unterschiedlichen Anwendungen unter fachärztlicher Aufsicht
5 LE
  • Praktische Übungen im Kurs.
    Handhabung verschiedener Anlagen. (Schwerpunkt EMS, 3-4 LE)
    Eigenverantwortlich, unter der Aufsicht von approbierten Ärztinnen und Ärzten mit entsprechender ärztlicher Weiterbildung oder Fortbildung, durchgeführte Anwendungen.

  • Kund*innenberatung und Aufklärung

  • Erkennung möglicher Risiken und deren Vermeidung

  • Auswahl der passenden Parameter

  • Durchführung

Prüfung
1 LE (Prüfungsdauer)

(*2) LE – Lerneinheit.
(*3) Die praktischen Übungen enthalten die Übungen und das (selbständige) Praktikum nach Anlage 3 Teil B Nummer 7 und 8 NiSV

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